Diese Methode dient eigentlich der Kreativitätsförderung, Ideenfindung und Umsetzbarkeit von Projekten. Sie ist bei Problemen und Konflikte, um zu einer Entscheidung zu gelangen, jedoch ebenfalls sehr hilfreich.
Der Erfolg dieser Übung basiert darauf, drei völlig konträre Blickwinkel einzunehmen: die des Träumers (positiv, Befürworter), des Realisten (Neutral) und des Kritikers (negativ, Verhinderer). So können bei Streitigkeiten Standpunkte des anderen wahrgenommen werden und Verständnis möglich werden.
So geht’s
- Notieren Sie in kurzen Worten Ihre Problemstellung. Zum Beispiel: Sie möchten nicht, dass Ihre kranke Partnerin sich so häufig um die Enkelkinder kümmert, sondern sich schont.
- Stellen Sie drei Sessel mit deutlichem Abstand voneinander auf und markieren Sie diese mit drei Begriffen: „Träumer“, „Realist“ und „Kritiker“.
- Setzen Sie sich auf den „realistischen“ Sessel und beschreiben den Sachverhalt, den Konflikt oder das Anliegen möglichst neutral. Verwenden Sie keine Bewertungen oder Zuschreibungen, wie zu oft, anstrengend, unvernünftig oder verantwortungslos.
- Wechseln Sie den Platz und schlüpfen dann in die Rolle des Träumers, der die positive Sichtweise widerspiegelt: beantworten Sie folgende Fragen: was wäre das Schöne daran? Welche Erwartungen sind damit verknüpft? Welche Hoffnungen? Welche Wünsche? Wie fühlt es sich an? Welchen Nutzen hat die Erfüllung dieses Anliegens?
- Platzieren Sie sich auf der Verhindererposition, der des Kritikers. Reden Sie die Situation schlecht und versuchen Sie alles, um diese in einem ungünstigen Licht darzustellen. Was könnte alles im schlimmsten Fall passieren?
- In den Positionen des Träumers und des Kritikers dürfen, ja sollen Sie sogar, maßlos übertreiben.
- Achten Sie während der Übung darauf, die Positionen nicht zu vermischen. Wenn Sie möchten, machen Sie sich nach jedem Wechsel Notizen.
- Im letzten Schritt vergleichen Sie die Positionen miteinander und befassen Sie sich gedanklich vor allem mit jenen Aussagen, die Sie bislang nicht gesehen haben.
Diese Übung hilft nicht nur verschiedene Positionen einzunehmen, sondern auch gänzlich neue Argumente aufs Tapet zu bringen und in Entscheidungsprozesse einzubinden.
„Faszinierend war für mich zu erleben, wie ich allein für mich, nur durch die Veränderung der Sitzposition, plötzlich ganz andere Gedanken und Überlegungen hatte.“